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Roland Scotti

Roland Scotti, geboren 1957 in Ludwigshafen, französischer Staatsbürger, war ein präziser Wortarbeiter unter den Kunsthistorikern. Als Direktor des Kunstmuseums Appenzell und zuvor des Kirchner Museums Davos prägte er über Jahrzehnte die Auseinandersetzung mit dem Expressionismus und der klassischen Moderne. Scotti, der Kataloge nicht als Beilage, sondern als literarische Gattung verstand, starb am 31. August 2025 in Arbon am Bodensee.

  • Roland Scotti studierte Kunstgeschichte, Ostasiatischen Kunstgeschichte und Romanistik an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und promovierte 1991. Nach verschiedenen Stationen in Deutschland übernahm er im Februar 1997 die Leitung des Kirchner Museums in Davos. Dort etablierte er seinen Ruf als international gefragter Experte für Ernst Ludwig Kirchner und den Expressionismus.

    Von 2006 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2022 leitete er als Direktor die Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell (Kunstmuseum Appenzell und Kunsthalle Ziegelhütte). In dieser Zeit kuratierte er über 100 Ausstellungen, in denen er oft lokale Verankerung mit internationaler Strahlkraft verband. Scotti war bekannt für seinen geschärften Blick und seine sprachliche Eloquenz; er weigerte sich beharrlich, Kunst auf leichte Kost zu reduzieren. Seine zahlreichen Publikationen und Katalogtexte gelten als Musterbeispiele einer Kunstvermittlung, die Tiefe vor Breite stellt. – Zu den Frauen, die ihn in seinem Leben prägten, zählen Anna Beck-Wörner, Katharina Büche, Miriam Cahn, Bettina Gockel, Martina Morger und Ursula Schmid.

    Roland Scotti verstand das Museum als einen Ort des »sehenden Auges« und kämpfte zeit seines Lebens gegen die Oberflächlichkeit des Kunstmarktes. – Siehe auch: https://rolandscotti.com

  • »Wer kein Kind seiner Zeit sein will, ist ein Dummkopf; wer nur Kind seiner Zeit ist, verbreitet die Dummheit.« Roland Scotti

    »Aus der Tiefe von Wissen und Erfahrung schöpfte dieser fragile und doch starke Mann eine enorme Schaffenskraft. Freundlich und witzig war er, aber nie stromlinienförmig oder zeitgeistig-platt.« Dr. Philipp Egger, Heinrich Gebert Kulturstiftung

    »Seine Ausstellungen und Publikationen waren klug, und sie provozierten – im besten Sinne des Wortes. Wer Roland Scotti zuhörte, war zugleich in der Welt.« Rolf Bossart

    •  Ernst Ludwig Kirchner. (Diverse Monografien und Kataloge)

    • Unerkannt – Bekannt. Scheidegger & Spiess, 2021.

    • Tiefgang. (Katalogreihe zur Kunst der Moderne und Gegenwart)

    • Die präzise Sprache der Bilder. (Essays und Schriften)